Presseschau: Sigmar Gabriel gegen die griechische Regierung

Presseschau mit Fabio De Masi

19.06.2015

neues Deutschland, 13.06.2015

Auch der linke Europaabgeordnete Fabio De Masi hat die Äußerungen des SPD-Vorsitzenden zurückgewiesen. »Gabriel ist offenbar nervös, weil die SPD im 25-Prozent-Ghetto hängt«, sagte De Masi gegenüber »nd«. Die Attacke gegen die Regierung in Athen sei zudem »interner SPD-Wahlkampf mit ›Mr. Tacheles‹ Martin Schulz«, dem Präsidenten des Europaparlaments, der unlängst als möglicher Spitzenmann im kommenden Bundestagswahlkampf im Gespräch war. De Masi weiter: »Gabriel lügt«, Nicht deutsche Beschäftigte würden wie vom SPD-Politiker behauptet für SYRIZAs Wahlversprechen haften, vielmehr könnten sie zu den Leidtragenden einer »Insolvenzverschleppung und des Kaputtsparens der griechischen Wirtschaft« werden. Der SPD-Vorsitzende habe mitgemacht, als »neue Kredite auf alte Schulden getürmt« wurden, »um deutsche und französische Banken zu retten«. Während die Sozialdemokraten dem im Bundestag zugestimmt hätten, verwies De Masi darauf, dass die Linksfraktion dies abgelehnt habe. »Es waren die korrupten Freunde von Merkel und Gabriel, die Griechenland kaputt gewirtschaftet haben«, so der Europaabgeordnete weiter. »Einige ehemalige SPD-Abgeordnete haben an schmutzigen Rüstungsdeals mit Griechenland verdient.« Mit Blick auf Zeitungsberichte, denen zufolge der Internationale Währungsfonds eine Kompromisslösung blockiert habe, bei der statt Rentenkürzungen eine Rückführung der Militärausgaben für die Athener Regierung ermöglicht werden sollte, sagte De Masi: Gabriel wolle wie der IWF lieber »die ärmsten, griechischen Rentner verhaften statt abzurüsten.« Wer als Vizekanzler »via BILD die Öffentlichkeit belügt und ein Euro-Chaos riskiert, um die eigene Karriere zu retten, ist nicht regierungsfähig«, so De Masi.

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