Deniz Naki verurteilt – Frieden ist strafbar
Eine Pressemitteilung von Fabio De Masi
Heute wurde der Fußballer Deniz Naki wegen vermeintlicher Terrorpropaganda bei einer Gerichtsverhandlung in Diyarbakir (Türkei) zu einer Haftstrafe von 18 Monaten und 22 Tagen verurteilt. Diese wurde für 5 Jahre auf Bewährung ausgesetzt. Fabio De Masi, Europaabgeordneter der LINKEN, ist gemeinsam mit dem Hamburger Völkerrechtler und Türkei-Kenner, Prof. Norman Paech als Prozessbeobachter vor Ort. De Masi erklärt:
„Das heutige Urteil ist bedauerlich – und absurd. Der selbe Richter, der Herrn Naki vom Vorwurf der Terrorpropaganda im letzten Jahr freigesprochen hat und damals unterstrich, dass in der Türkei Meinungsfreiheit herrsche, verurteilt ihn heute. Die Unabhängigkeit der Gerichte von der Politik in der Türkei ist nicht mehr gewährleistet. Offensichtlich soll das Urteil abschreckende Wirkung haben. Deniz Naki hat jegliche Form der Gewalt stets verurteilt. Der Wunsch nach Frieden ist in der Türkei offensichtlich bereits strafbar. Wenn Deniz Naki in den nächsten 5 Jahren das Wort Frieden in den Mund nimmt, wird er eingesperrt werden.
Deniz Naki ist ein Vorbild - nicht nur auf dem Rasen. Er ist dem Prozess nicht ausgewichen, um den tausenden unsichtbaren Menschen in der Türkei, die unter Repression leiden, eine Stimme und ein Gesicht zu geben. Die Solidarität des FC St Pauli sowie seiner Fans wird nicht nachlassen. Auch wir werden ihn weiter unterstützen. You'll never walk alone, Deniz," so De Masi abschließend.
Auf Twitter:
Der Wunsch nach Frieden ist in der #Türkei strafbar: Heute wurde #DenizNaki verurteilt: https://t.co/FiXlJaAXQJ #ynwa #allezusammen #fcsp pic.twitter.com/xuWbJqvNsz
— FabioDeMasi (@FabioDeMasi) 6. April 2017