Presseschau: Kinofilm: Europa als Beute

22.02.2017

Focus, 27.02.2017

"[...] Die Filmemacher lassen den linken Europa-Politiker Fabio de Masi zu Wort kommen, den Wirtschaftsfachmann Dirk Müller, auch bekannt als „Mister Dax“, und den Historiker Daniele Ganser, aber auch die Politik-Aktivisten Paula Gil, Teresa Galindo und Miguel Angel Ferris, die von ungleichen Chancen, dem Kampf um lebenswerte Alternativen und kleinen Hoffnungen erzählen. Diese vielfältigen Experten-Perspektiven verweben Schuch und Krausz gekonnt mit einem traumwandlerisch sirrenden, mitunter aufrüttelnden Soundtrack von Oliver Augst und Marcel Daemgen und ruhigen, poetischen Bildern eines Europas im Ausnahmezustand. [...]"

Der Artikel Caligari: „Europa – ein Kontinent als Beute“ kann kostenfrei auf der Webseite des FOCUS abgerufen werden.

Hamburger Abendblatt, 23.02.2017

"[...] In ruhigen Bildern und konzentrierten Interviews lassen die Filmemacher den Historiker Daniele Ganser, Börsenmakler und Buchautor Dirk Müller aus Frankfurt am Main sowie den Europa-Politiker Fabio De Masi (Die Linke) die groteske Situation analysieren; andererseits berichten Aktivisten in Spanien und Portugal von dortigen korrupten Eliten und ihrem täglichen Kampf um lebenswerte Alternativen, von ungleichen Chancen und bescheidenen Hoffnungen.

Das ist lobens- und nachdenkenswert und facettenreich, weil es weiterreicht als eine tägliche und wöchentliche TV-Berichterstattung. Ganz frei von Suggestion ist ihr Film indes nicht, und auf die Frage, was sich ändern ließe, können auch sie keine Antwort liefern. Dennoch eine Bestandsaufnahme über Europa, die so noch nicht im Kino zu sehen war. [...]"

Der Artikel "Dokumentation beleuchtet die Europa-Krise" von Stefan Reckzegel kann kostenfrei auf der Webseite des Hamburger Abendblatts abgerufen werden.

Hamburger Morgenpost, 23.02.2017

"[...] Die Kritik: Schuch ("Die Erben der Scherben") und Krausz ("Spielverderber") gelingt es nicht immer, einen übergeordneten Zusammenhang der europäischen Krise deutlich zu machen. Stattdessen werden viele Einzelprobleme angerissen, manchmal etwas plakativ. Der Film fokussiert sich auf die Gespräche mit drei Experten: dem Linken-EU-Parlamentarier Fabio De Masi, dem Wirtschaftsexperten Dirk Müller und dem Historiker Dr. Daniele Ganser. Dazwischen gibt es Bilder von Demonstrationen und den Großbau-Ruinen entlang der "Route der Verschwendung" in Valencia. Die sind fein fotografiert und mit Klang-Collagen unterlegt, bleiben aber zum Teil wenig aussagekräftig [...]",

Der Artikel "Europa - Ein Kontinent als Beute" von Frank Schmidke erschien in der Druckausgabe der Hamburger Morgenpost.

Zitty, 22.02.2017

"Wie bringt man in knapp 80 Minuten den Zustand von Europa auf den Punkt? Die Dokumentarfilmer Christoph Scheuch und Reiner Krausz suchen zwar auch nach symbolkräftigen Bildern (die eine oder andere Verschwendungsruine findet sich ja problemlos, vor allem in Spanien), aber in erster Linie ist „Europa – Ein Kontinent als Beute“ ein Forum für „Talking Heads“. Zu Wort kommen der Europa-Politiker Fabio De Masi ebenso wie der Wirtschaftsfachmann Dirk Müller oder die Politik-Akivisten Paula Gil, Teresa Galindo und Miguel Angel Ferris. Schuch und Krausz reisen nach Brüssel, nach Spanien und Portugal, nach „Mainhattan“-Frankfurt und auch in die Schweiz. [...]"

Der Artikel "Europa - ein Kontinent als Beute" kann kostenfrei auf der Webseite der ZITTY abgerufen werden.

Artschock, 23.02.2017

"[...] So weist der Europa-Abge­ord­nete Fabio De Masi in dem Film auf die große Gefahr hin, dass bei einem Versagen der aktuellen linken Regierung in Grie­chen­land die Nazis – wie einst in Deutsch­land – die Macht über­nehmen könnten. Ange­sichts solcher Zustände fällt es schwer zu glauben, dass die Demo­kratie einst im 5. Jahr­hun­dert v. Chr. in Grie­chen­land erfunden wurde. In Europa – Ein Kontinent als Beute spüren die Filme­ma­cher den Ursachen der erschre­ckenden aktuellen Verwer­fungen nach.

Die Haupt­ge­sprächs­partner der Doku­men­tar­filmer sind neben dem Euro­pa­po­li­tiker Fabio De Masi, der Schweizer Histo­riker und Frie­dens­for­scher Daniele Ganser sowie – eine über­ra­schende Wahl – der deutsche Börsen­makler und Dax-Experte Dirk Müller. Darüber hinaus berichtet die Poli­tik­ak­ti­visten Paula Gil über die verhee­rende aktuelle wirt­schaft­liche Lage in Portugal, während die Spanier Teresa Galindo und Miguel Angel Ferris über die Ursachen der heutigen extremen Verschul­dung der Stadt Valencia aufklären.

Dabei entsteht das Bild eines Europa, in welchem ein Verbund aus mächtigen Wirt­schafts­funk­ti­onären und korrupten Poli­ti­kern die Demo­kratie als einen unlieb­samen Stör­faktor wahrnimmt, den es möglichst klein zu halten gilt. In diesem Zusam­men­hang verweisen sowohl der Histo­riker Daniel Ganser als auch der Börsen­makler Dirk Müller auf das Hege­mo­ni­al­streben der USA hin, wie es ganz offen in dem Buch »Die einzige Weltmacht« des jahr­zehn­te­langen US-Beraters Zbigniew Brze­zinski dargelegt ist. Fazit: Ein wirklich starkes Europa gilt es mit allen Mitteln zu verhin­dern.

Fabio De Masi beschreibt eindring­lich, mit welcher unge­heuren Arroganz die Vertreter großer Konzerne in Brüssel unver­hohlen poli­ti­schen Einflus üben, und Teresa Galindo und Miguel Angel zeigen, wie zehn Jahre an größen­wahn­sin­nigen Pres­ti­ge­pro­jekten die Stadt Valencia praktisch in den Ruin getrieben haben. Am bekann­testen ist die futu­ris­ti­sche »Stadt der Künste und der Wissen­schaften« des gebür­tigen Valen­cia­ners Santiago Calatrava. Der spek­ta­ku­läre Gebäude- und Park­kom­plex war einst als das Symbol eines modernen Valencias konzi­piert. Doch nur wenige Valen­cianer verschlägt es an diesen Ort.  [...]"

Der Artikel "Neoliberale Endzeitsymphonie" von Gregor Torinus erschien im Filmmagazin Artschock und kann kostenfrei online abgerufen werden.

Giessener Allgemeine Zeitung, 06.03.2017

"[...] »Privatisierung bedeutet Beraubung«, wird vom linkspolitischen Fabio de Masi im Film sehr präzise formuliert. Hier liegt die große Stärke der Dokumentation: Müller, de Masi und der Schweizer Friedensforscher Daniele Ganser können die Finanzkrise und ihre Folgen, die Machtverschiebungen und das Spiel mit der Angst der Bevölkerung sehr gut strukturiert nachzeichnen. Was in einer TV-Talkshow meist nicht erreicht wird, kann Schuchs Film allemal: mitunter komplexe Zusammenhänge plausibel erklären. [...]"

Der Artikel "»Privatisierung bedeutet Beraubung«" von Saskia Elisa und Sophie Nagel kann online kostenfrei abgerufen werden.